“Die Hildesheimer Allgemeine hat uns heute nicht zum Weihnachtsliedersingen eingeladen“ – nach diesem Motto habe ich meinem Wettbewerber Christian Wenzel einige klare Analysen zum Wahlergebnis vom 16.12.2018 auf den Tisch gelegt und auch sonst in der auf Facebook verfügbaren Diskussion bei der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung punkten können. So kann ich nicht nachvollziehen, warum er als Kandidat der SPD ein Ergebnis von 2.000 Stimmen positiv findet. 2014 konnte Henning Hesse für die SPD noch 3.800 Stimmen erreichen. Das hat auch nichts mit der Kandidatenzahl oder einer geringeren Wahlbeteiligung zu tun, denn die fehlenden Stimmen gehören den Wählerinnen und Wählern, die sich definitiv nicht für den SPD-Kandidaten interessiert haben und entweder zu Hause geblieben sind oder ihre Stimmen anderen Kandidaten gegeben haben. Auf der anderen Seite ist es bemerkenswert, dass sich gerade bei der recht geringen Wahlbeteiligung ungefähr 40% der Wählerinnen und Wähler für unabhängige Kandidaten entschieden haben.
Inhaltlich stehen die Positionen von Herrn Wenzel und mir zum Teil nahe beieinander. Ausbaubedarf bei Kitas und Grundschulen sehen wir beide. Der Bau zweier neuer Kita-Gruppen im Salinengebäude geht in die richtige Richtung. Dass der Landkreis für den Kita-Ausbau derzeit die nötigen Finanzmittel noch nicht zugesagt, sondern sogar für die laufende Finanzierung die Verhandlungen einseitig als abgeschlossen erklärt hat, habe ich klar angesprochen. Hier müssen die Kommunen im nächsten Jahr weiter hart mit dem Landkreis verhandeln, da Kitas gesetzlich dessen Aufgabe sind – und der Landkreis sie den Kommunen folglich auskömmlich finanzieren muss.
Zum Thema Verkehr hat Herr Wenzel zwar wolkig vom „Einsatz für eine Lösung für Groß Düngen“ gesprochen – leider hat seine Partei sich dafür aber offenbar nicht genug angestrengt, denn im Bundesverkehrswegeplan 2030 findet sich das Projekt nicht, obwohl Bundes- und Landesregierung sowie Kreistag und Stadtrat über SPD-Beteiligung verfügen. Ich sehe Verkehr gesamthaft und will das Problem durch eine stärkere Förderung des ÖPNVs lösen.
Auch wenn der künftige Standort des Soltmanns Emotionen anspricht – prioritär ist für mich die Modernisierung des Marktplatzes insgesamt. Über den Standort von Kunst entscheidet nach der Kommunalverfassung die Politik. Die Aufgabe der Verwaltung ist es zunächst, mögliche Alternativen vorzubereiten.
Schließlich hat Herr Wenzel in seinem Schlussstatement auf die Frage zum Unterschied der Kandidaten erklärt, Verwaltung noch lernen zu müssen, aber über Visionen zu verfügen. Mein klares Angebot an die Wählerinnen und Wähler: Verwaltung kann ich bereits, und die nötigen Visionen besitze ich eben auch – nur so habe ich bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für PRO BAHN in den letzten Jahren Mehrwerte für die Fahrgäste erreichen können, und zwar in realistischen Schritten. Fachlichkeit, Ideen und der nötige Weitblick: Genau das sind Eigenschaften, die einen Bürgermeister auszeichnen.